Vortrag: Ist Krebs übertragbar? Lehren von Tasmanischen Teufeln
Prof. Andreas Bergthaler von der Medizinischen Universität Wien beleuchtete ein faszinierendes biologisches Phänomen: einen übertragbaren Gesichtstumor bei den Tasmanischen Teufeln in Australien.
Die Tasmanischen Teufel, eine einzigartige Beuteltierspezies, stehen am Rande des Aussterbens – nicht durch menschliche Einflüsse sondern durch ein faszinierendes biologisches Phänomen: einen übertragbaren Gesichtstumor. Diese ungewöhnliche Krebsform, die durch Bisse von Tier zu Tier weitergegeben wird, hat bereits 80-90% der Population vernichtet.
Doch wie ist es möglich, dass Krebszellen zwischen Individuen übertragen werden können? Dieses Phänomen ist nicht nur auf Tasmanische Teufel beschränkt – auch bei Hunden wurden ähnliche Fälle dokumentiert, während beim Menschen bislang keine übertragbaren Krebsformen bekannt sind.
Prof. Andreas Bergthaler beleuchtete diese Besonderheit der Natur und erklärte verständlich, wie unser Immunsystem üblicherweise Krebszellen erkennt und bekämpft. Zudem wurden moderne Immuntherapien vorgestellt, die auf diesen natürlichen Abwehrmechanismen aufbauen.
Referent: Univ.-Prof. Dr. Andreas Bergthaler, Medizinische Universität Wien und Österreichische Akademie der Wissenschaften
Andreas Bergthaler studierte Veterinärmedizin an der Vetmeduni Wien und absolvierte sein Doktorat bei Hans Hengartner und Nobelpreisträger Rolf Zinkernagel am Institut für Experimentelle Immunologie an der Universität Zürich. Seit 2011 leitet er eine Forschungsgruppe am CeMM Forschungszentrum für Molekulare Medizin der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Wien. Seit 2022 hat Andreas Bergthaler die Professur für Molekulare Immunologie an der MedUni Wien übernommen sowie die Leitung des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie am Zentrum für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie.
Die Spenden des Abends kamen der Initiative „Save the Tasmanian Devil Appeal“ der University of Tasmania zu Gute.















