Vortrag: Pflanzen – Zauberer der Anpassung

  • 13. Juni / 19:00 bis 21:00 Uhr
  • Klostersaal Traunkirchen
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Pflanzen und Tiere leben auf ganz unterschiedliche Weise. Tiere können weglaufen oder kämpfen, wenn es brenzlig wird – Pflanzen dagegen sind fest in ihrer Umgebung verwurzelt. Doch gerade daraus haben sie eine erstaunliche Fähigkeit zur Anpassung entwickelt. Ihre Entwicklung und Lebensweise sind oft viel flexibler als die der Tiere.

Spannend ist auch: Pflanzen haben sich unabhängig von den Tieren zu vielzelligen Lebewesen entwickelt – und dabei ganz eigene Lösungen gefunden, um mit den Herausforderungen des Lebens klarzukommen.

Eine der wichtigsten „Erfindungen“ der Pflanzen ist das Hormon Auxin – eine Art Zaubersubstanz, die fast alle Aspekte des Pflanzenwachstums steuert. Von der Entstehung des ersten Keimlings bis zum natürlichen Altern (der sogenannten Seneszenz) begleitet Auxin jede Phase des Pflanzenlebens.

Auxin zeigt der Pflanze, wo oben und unten ist, legt fest, wo neue Blätter oder Wurzeln entstehen, und lenkt das Wachstum je nachdem, woher das Licht kommt oder wie stark die Schwerkraft wirkt. Besonders faszinierend: Auxin kann sich gezielt von Zelle zu Zelle bewegen – und dabei Informationen von innen und außen aufnehmen. So hilft es der Pflanze, sich genau an ihre Umgebung anzupassen.

In diesem Vortrag entdecken wir, welche Rolle Auxin dabei spielt – und welche weiteren geheimnisvollen Strategien Pflanzen entwickelt haben, um in einer sich ständig verändernden Welt zu bestehen.

Referent: Univ.-Prof. Dr. Jiří Friml, Institute of Science and Technology Austria

Jiří Friml stammt aus Südmähren in der Tschechischen Republik, studierte in Brno und Köln, wo er auch jeweils promovierte. Nach seiner Habilitation 2006 in Tübingen hatte er Professuren an den Universitäten Göttingen und Gent (Belgien) sowie am Flämischen Institut für Biotechnologie inne. Seit 2012 forscht er am ISTA in Klosterneuburg. Seine Forschung konzentriert sich auf die Mechanismen der Anpassungsfähigkeit von Pflanzen während der embryonalen und postembryonalen Entwicklung, sein besonderes Interesse liegt dabei in den Mechanismen des polaren Auxin-Transports. Er gehört auf seinem Gebiet zu den meistzitierten ForscherInnen Europas und wurde mit vielen Preisen ausgezeichnet. Für seine Forschungen erhielt er unter anderem den Körber-Preis 2010, die EMBO-Goldmedaille 2012 sowie zwei ERC Advanced Grants (2017 und 2024) und 2024 schließlich den hochdotieren Wittgenstein-Preis.


Eintritt: freiwillige Spende

Teilnahmebedingungen:

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Fotocredits: © FWF/Luiza Puiu

Univ.-Prof. Dr. Jiri Friml © FWF/Luiza Puiu

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AnsprechpartnerInnen

Mag. Judith Karl

Organisation und Programmkoordination

Mag. Meral Akin-Hecke

Geschäftsführung