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Internationale Akademie Traunkirchen feiert 10-jähriges Bestehen

Die Akademie zur Förderung von jungen Talenten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich beging ihr Jubiläum mit einem Vortrag von Gründer Anton Zeilinger und Tag der offenen Tür.

Mit einer Fanfare von Paul Ducas begrüßte ein Blechblasensemble der Anton Bruckner Privatuniversität die Festgäste, die den Klostersaal in Traunkirchen am 15. August zur traditionellen Matinée der Internationalen Akademie Traunkirchen gefüllt hatten. Seit ihrer Gründung vor zehn Jahren durch Quantenphysiker Anton Zeilinger hat die Einrichtung zur Förderung junger Talente in Naturwissenschaft und Technik das Kloster Traunkirchen als geistiges Zentrum wiederbelebt. Unter den Gästen war auch Landeshauptmannstellvertreterin Christine Haberlander, die in ihren Grußworten die Internationalität und Interdisziplinarität des Angebots herausstrich und die an der Akademie gelebte Verbindung von Bildung und Lernen mit Freude als vorbildlich beschrieb.

Rückblick auf 10 Jahre geistiges Zentrum am Traunsee
Als Jugendlicher habe er sich mit seiner ausgeprägten Begeisterung für Physik alleine gefühlt, so Anton Zeilinger in seiner Einleitung. In diesem Alter stünden üblicherweise andere Interessen im Mittelpunkt. Er wollte daher einen Ort schaffen, an dem sich Jugendliche mit ähnlich ausgeprägtem Fokus auf Naturwissenschaft willkommen fühlen und gefördert werden. Die Verwirklichung dieser Idee fand dank der Unterstützung von Alt-Bürgermeister Peter Aschenbrenner und dem damaligen Landeshauptmann Josef Pühringer im Kloster Traunkirchen ein passendes Zuhause.

Das anfängliche Angebot für Studierende erweiterte sich rasch auf SchülerInnen der Ober- und Unterstufe, die mittlerweile die Hauptzielgruppe des Programms darstellen. Junge Menschen möglichst früh in ihrer Begeisterung abholen, lautet ein Grundsatz erfolgreicher Talenteförderung, so Zeilinger. Mit einem Streifzug durch das Angebot der vergangenen Jahre gab er einen Einblick in die thematische Vielfalt des Programms.

Zeilinger: Quantenphysik begreifbar machen
Seinem eigenen Anliegen, Wissenschaft im Allgemeinen und Quantenphysik im Besonderen begreifbar zu machen, folgte Zeilinger mit einem anschaulich und humorvoll gestalteten Vortrag. Von einem historischen Abriss zur Erforschung des Wesens von Licht führte er seine ZuhörerInnen zum Dialog zwischen Albert Einstein und Nils Bohr über den Zufall, mit dem er einen zentralen Moment des Paradigmenwechsels von klassischer Physik zur Quantenphysik beleuchtete. Die Bedeutung dieser Auseinandersetzung erklärt Zeilinger damit, dass mit der jeweiligen Definition des Zufalls als subjektiv oder objektiv auch eine grundlegend unterschiedliche Weltsicht verbunden ist.

Nach weiteren theoretischen Ausführungen gab Anton Zeilinger einen Einblick in die Anwendung der Quantenphysik in aktuellen Hochtechnologien. Insbesondere Quantenkryptografie und Quantenteleportation stehen im Zentrum neuester kommunikationstechnologischer Entwicklungen. Wesentliche Erfolge verzeichnet dabei die Zusammenarbeit zwischen QuantenphysikerInnen aus Österreich und China.

Quantenphysik zum Angreifen
Nach dem Vortrag hatten die Gästen noch Gelegenheit, die Räumlichkeiten der Akademie zu besichtigen. Drei Mitarbeiter aus Zeilingers Forschungsgruppe erklärten interessierten BesucherInnen Experimentaufbauten, die im Zuge der Laboreinrichtung vor zwei Jahren für die Arbeit mit SchülerInnen angeschafft wurden.